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Ein Zentrum für Musik und Stadtteil - Kundgebung am Güterbahnhof


Am Samstag, den 28.09.2019 ab 14:00 Uhr geht es auf dem Zollhallenplatz um „das dickste Brett“, das Freiburgs Bandszene jemals gebohrt hat.

Der Güterbahnhof war einst das Herz der Freiburger Bandszene. Seit dem Abriss vor nunmehr 8 Jahren probt diese heute mehrheitlich im Umland. Das allein schon schickt sich nicht für eine Stadt wie Freiburg – Deutschlands zweitjüngste Stadt. Wir fordern daher einen Ausgleich für die ca. 75 Proberäume, damit die Szene wieder Fuß fassen und aufblühen kann – schließlich hat die Stadt mit der Entwicklung des Areals auch Geld verdient, und steht entsprechend in der Pflicht, eine geeignete Kompensation zu leisten.

Zudem fehlt ein zentraler Ort, an welchem sich die Szene vernetzten kann. Mit dem Ende von zuletzt White Rabbit und Walfisch ist ein ungekannter Tiefpunkt erreicht. Wir wollen aus diesem Zustand rauskommen, und fordern weiterhin die Errichtung einer Musikzentrale am Güterbahnhof, welche auch von der Bürgerschaft im Stadtteil Brühl-Beurbarung genutzt werden soll.

Leider scheint der Dialog seitens der Stadt Freiburg zuletzt eingeschlafen zu sein. Da die Bebauung jedoch rasch voranschreitet, haben wir uns entschieden, eine Kundgebung vor Ort abzuhalten, um diesem wichtigsten Anliegen im Interesse der Freiburger Popularmusikschaffenden Nachdruck zu verleihen.

Wir wollen zeigen, dass wir viele sind, dass Musik bunt und vielfältig ist, Menschen verbindet und Kreativität den Alltag bereichert. Mit einem Line-Up von sechs Bands aus den unterschiedlichsten Genres wollen wir diese Bandbreite aufzeigen. Mit dabei sind Zweierpasch (World HipHop), the deadnotes - unplugged (Indie/Punk), Teddy Smith Music (Soul / Rhythm´n´Blues / Pop), Die Haiducken (Klezmer und Balkan), Exil46 (Instrumental Rock) sowie das Punkduo Menschenmüll.

Wir wollen durch diese Veranstaltung auch aufzeigen, wie musikalische Veranstaltungen einen Stadtteil beleben und bereichern können – quasi als Vorgriff auf ein Angebot, welches wir institutionalisiert im Quartier realisiert sehen wollen.

Und natürlich wollen wir mit den Akteur*innen, Förder*innen und der Politik sprechen. Wir verfolgen weiterhin das Ziel, dieses Vorhaben im Dialog mit den Akteur*innen aus Stadtteil und Politik gemeinsam umzusetzen. Wir wollen darüber reden, was der Sachstand ist und wie es gelingen kann, die Interessen der verschiedenen Nutzer*innengruppen buchstäblich unter ein Dach zu bekommen.

 

Der Vorstand von Multicore Freiburg e.V. kommentiert:

„Eine expandierende, junge Stadt wie Freiburg braucht eine zukunftsorientierte Kulturpolitik. Der Güterbahnhof Nord war Freiburgs sprudelnde Quelle der Popular- und Alternativmusik. Er war eine Kulturmeile. Die Probe- und Kreativräume sind nun lange verschwunden und es wurde bislang leider kein Ersatz geschaffen. Stattdessen erleben wir gegenwärtig ein ungekanntes Bühnensterben in Freiburg. Unsere Stadt darf die Chance nicht verpassen, dieses bundesweit einmalige Projekt zu verwirklichen. Durch ein vielfältiges Angebot an die Bandszene, sowie Möglichkeiten der Vernetzung – sowohl der Akteur*innen vor Ort untereinander, als auch als überregionale Anlaufstelle – soll dieses Gebäude wie ein Katalysator für Freiburgs Musikszene wirken. Nicht nur die Musiker*innen werden davon profitieren, auch das Publikum, aber vor allem der Stadtteil Brühl-Beurbarung, welcher dringend eine Belebung benötigt. Die Bebauung des Areals schreitet rasch voran, und wir haben nur diese eine Chance, hier ein wegweisendes Projekt für unsere Stadt, für die Kultur und für die kreative Wirtschaft zu verwirklichen. Dieser neue Kulturstandort wird den Kulturtourismus in Freiburg nach vorne bringen und den Export von Musik „made in Freiburg“ ermöglichen. Zudem möchte ich mich sehr herzlich bei den insgesamt neun(!) fabelhaften Kooperarionspartner*innen und Förderer*innen bedanken, welche uns auf unserem gemeinsamen Weg unterstützen und begleiten. Vielen Dank, dass ihr dabei seid!“ - Franck Mitaine, 1. Vorsitzender


„Multicore Freiburg e.V. hat mit der Stadt Freiburg vor über einem Jahr den Dialog über ein Zentrum für Musikschaffende und Stadtteil aufgenommen und ein tragfähiges Konzept vorgelegt. Nach anfänglich intensivem Austausch und Anpassungen am Konzept auf Wunsch der Stadt scheint man nun zu hoffen, das Ganze im Sande verlaufen lassen zu können. Aber wir haben weder die Unterstützungszusagen von Oberbürgermeister Martin Horn (damals noch im Wahlkampf) noch von anderen politischen Akteur*innen vergessen. Jetzt ist Zeit zu liefern und der Verwaltung klarzumachen: Freiburg will und braucht ein Zentrum für Musikschaffende, Musikinteressierte, Stadtteil, Bürgerinnen und Bürger!” - Rainer Rieckmann, stellv. Vorsitzender


„Das Konzept liegt seit über einem Jahr auf dem Tisch, viele Gespräche mit Stadtspitze, Wirtschaftsförderung, Bürgerschaft, sowie Musikförder*innen andernorts sind lange geführt. Zuletzt wollte die Stadtverwaltung zu einem gemeinsamen Treffen der Akteur*innen einladen. Das war Anfang des Jahres– seither ist Funkstille. Das ist ebenso bedauerlich wie unverständlich, da bis zu diesem Zeitpunkt vieles in Bewegung schien. Nun wollen wir nicht länger warten und wollen aktiv werden, um dieses Leuchtturmprojekt – ein abgenutzter Begriff, aber hier trifft er ohne Zweifel zu – für Freiburg über die Ziellinie zu schieben. Es handelt sich dabei um nichts Geringeres, als das dickste Brett, das Freiburgs Bandszene jemals gebohrt hat. Wir wollen darüber reden, wo es klemmt. Wir sind auch gerne bereit, Input zu liefern oder Lösungsvorschläge aufzuzeigen. Aber dafür müssen wir zunächst wissen, was überhaupt Sachstand ist.“ - Markus Schillberg, Schriftführer

 

Auf dem Open-Air-Podium diskutieren:

 

Wir bedanken uns zudem bei den insgesamt neun Kooperationspartner*innen und Förderer*innen, welche uns auf unserem gemeinsamen Weg unterstützen und begleiten:

Headerfoto: Güterbahnhof Freiburg 2770 © Jörgens.mi / CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)



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